Die Zukunft der On-Demand-Lieferung von Lebensmitteln
Restaurants wehren sich, Dark Kitchens machen Druck, einige versuchen es mit Lebensmittellieferungen.
Plattformen für die Lieferung von Lebensmitteln wie Uber Eats, Just Eat, Deliveroo und Glovo sind in nur wenigen Jahren zu bekannten Namen geworden, aber die Zukunft der Branche wird von kleineren Labels geschrieben, die neue Trends nutzen. Ein Bericht der FT erklärt, warum Dark Kitchens, White-Label-Softwarelösungen und die Lieferung von Lebensmitteln Bereiche sind, die man im Blick behalten sollte.
In Europa gibt es mehrere Big Player, die Essen liefern: Just Eat, Takeaway.com, Delivery Hero, Deliveroo, Glovo und Wolt haben ihren Platz im Alltag von Millionen von Kunden auf dem ganzen Kontinent gefunden – und sie erwirtschaften damit beachtliche Einnahmen.
Dabei wird leicht vergessen, dass es viele dieser Unternehmen seit weniger als einem Jahrzehnt gibt – Deliveroo mit Sitz in London ist erst sechs Jahre alt, Glovo mit Sitz in Barcelona gerade vier und der US-Riese Uber Eats kam 2016 nach Europa. Die Branche ist jung. Es gibt noch Raum für Wachstum, Platz für neue Player – und Hürden auf dem Weg zum Ziel.
Online-Lebensmittel-Lieferungen in Europa verzeichnen zweistellige Wachstumsraten und könnten bis 2023 25 Mrd. USD Umsatz erreichen, prognostiziert Deloitte. VCs haben weiterhin einen gesunden Appetit auf die Branche: Über 1,6 Mrd. Euro wurden 2019 in das europäische Lebensmittellogistik- und Liefergeschäft investiert. Nur drei On-Demand-Plattformen teilen sich den Großteil der Investitionen: Deliveroo (523 Mio. EUR), Glovo (319 Mio. EUR) und Wolt aus Helsinki (118 Mio. EUR).
Zeitgleich entwickeln sich weitere „heiße“ Branchen, die noch im Anfangsstadium sind. Delivery-only Food Brands wie Keatz mit Sitz in Berlin (12 Mio. EUR) und Taster aus London (7 Mio. EUR) – sowie Online-Lebensmittelhändler wie Mathem aus Stockholm (38 Mio. EUR), Instamart.ru mit Sitz in Moskau (6,9 Mio. EUR) und Crisp mit Sitz in Amsterdam (5 Mio. EUR).
Jede On-Demand-Plattform für die Lieferung von Lebensmitteln ist ein äußerst komplexer Logistikbetrieb. Es ist nicht einfach, solche Operationen zum Laufen zu bringen – reibungslos, effizient und kostengünstig; nichts, das jüngere Player Europas bereits außerhalb ihrer Fokus-Städte geknackt hätten. Diejenigen, denen es gelungen ist, Deliveroo und Glovo, wissen, dass sie mehr tun müssen: Beide arbeiten am Aufbau von „Dark Kitchens“ (Vorbereitungsküchen für Food Deliveries).
Aber sie müssen vorsichtig sein. Während sie ihre Plattformen seitlich erweitern, konzentrieren sich kleinere Startups auf neue Bereiche: den laufenden Betrieb von Mietküchen, den Aufbau von Delivery-only Food Brands und On-Demand-Lebensmittellieferungen, die Bereitstellung von Liefer-Software für Restaurants und spezialisiere Kurierdienste.
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