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Vom Ruhrgebiet über Ibiza in die Bayernmetropole

Dieter Nuhrs Ausstellung „Woanders ist überall“ im Bayerischen Nationalmuseum fordert zur Auseinandersetzung mit der Welt heraus.

Den Anstoß nutzte im Bayerischen Nationalmuseum nicht nur Uli Hoeneß. Es braucht mindestens einen zweiten Blick: Vordergründig zeigen die großformatigen Bilder Impressionen aus Deutschland, Thailand oder dem Sudan. Dieter Nuhr bearbeitet seine Fotografien künstlerisch und gibt ihnen nach dem Druck mit letzten Pinselstrichen ihre Einzigartigkeit.

Die Ausstellung „Dieter Nuhr – Woanders ist überall“ lockte mehr als 200 Gäste zur Vernissage, nicht nur Bayern-Legende Uli Hoeneß war neugierig auf die außergewöhnliche Einzelausstellung des Kabarettisten und bildenden Künstlers, die von der Essener Brost-Stiftung gefördert und von der Düsseldorfer Association for Art in Public konzipiert wurde.

 

Dieter Nuhr, 2024

 

Zum Auftakt bereicherte die Begegnung der beiden meinungsstarken Persönlichkeiten Nuhr und Hoeneß auf dem Podium die entspannte Kunstbetrachtung mit hohem Unterhaltungswert. Nuhrs Kommentar: „Kunst ist meine Lebensform. Nach meinem Kunststudium habe ich schon immer nebenher Kunst gemacht und jetzt interessieren sich immer mehr Menschen dafür. Ich reise um die Welt und verarbeite die Eindrücke in meiner Kunst. Sie jetzt im Bayerischen Nationalmuseum zu zeigen, ist etwas Besonderes. Der Rhein und die Ruhr sind mein persönliches biografisches Gebiet. Die Brost Stiftung hat mich eigentlich erst inspiriert nicht nur Bilder aus aller Welt, sondern auch aus meiner Heimat mitzunehmen. Ich bin nicht nur Reisekünstler, ich bin auch Heimatkünstler.“ Ulli Hoeneß forderte im Blick auf die gesellschaftliche Realität das „Jammervolk“ in Deutschland auf, „sich wieder auf Stärken“ zu besinnen. Zahlreiche Reisen durch die Welt haben bei beiden den Blick auf die Heimat relativiert, Toleranz gefördert, die aber, so Nuhr, nicht „mit Beliebigkeit“ zu verwechseln sei.

Professor Bodo Hombach, Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung, analysiert Dieter Nuhrs Kunst: „In einem komplexen Prozess entstehen – am Computer – neue Gebilde von Landschaften und Menschen. Sie durchkreuzen dressierte Sehgewohnheiten.“

 

 

Dieter Nuhr, Prof. Bodo Hombach (Vorsitzender der Brost-Stiftung) und Dr. Frank Matthias Kammel (Generaldirektor des Bayerischen Nationalmuseum) begrüßten die Gäste, darunter die bayerische Landtagspräsidentin, Ilse Aigner, Konsulin Marianna Schulz (Venezuela) sowie die Unternehmer Alexandra Schörghuber, Maria-Theresia von Seidlein und Michael Ritz, Conrado Dornier, Clemens Tönnies, Mark Wössner und Leslie von Wangenheim. Auch Sportler Carlo Thänhardt, die Moderatoren Uschi Dämmerich von Luttitz, Kai Böcking und Thomas Ohrner, Schauspieler Michael Guillaume, Model Papis Loveday und Sängerin Anna-Maria Kaufmann waren begeistert von den Kunstwerken. Für DeluxeMallorca.com war Birgit Unger vor Ort.

Die Ausstellung „Dieter Nuhr – Woanders ist überall“ ist bis zum 8. Dezember 2024 im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen als zweite Station einer international angelegten Ausstellungstournee, die bis 2028 in zehn renommierten Museen weltweit Station machen wird.

 

Über den Künstler

Dieter Nuhr, 1960 in Wesel geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf, Berlin und auf Ibiza. Er ist auf verschiedenen Plattformen als Künstler tätig und zählt seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Satirikern Deutschlands. Seine Karriere als bildender Künstler begann jedoch noch früher. Von 1981 bis 1987 studierte er Malerei an der Universität Essen, der ehemaligen Folkwangschule. Nachdem sich Nuhr zunächst der Malerei widmete, begann er Anfang der 1990er-Jahre, mit Fotografie zu experimentieren. Die Faszination für dieses Medium begleitet ihn bis heute. Mit seinen neuen Arbeiten hat Nuhr eine einzigartige und wiedererkennbare Ausdrucksform entwickelt, die ihm in Fachkreisen große Anerkennung einbringt. Dies zeigt sich deutlich in seiner Ausstellungshistorie. In den letzten zwei Jahren widmeten ihm renommierte Institutionen wie das Osthaus-Museum in Hagen, die Biblioteca Nazionale Marciana in Venedig, das Musée Théodore Monod d’Art Africain in Dakar, das Museo nazionale delle arti del XXI secolo (MAXXI) in Rom, das Ludwig Museum in Koblenz und zuletzt das Bank Austria Kunstforum Wien Einzelausstellungen. Weitere Informationen auf dieternuhr.de

 

Über die Brost-Stiftung

Die Brost-Stiftung mit Sitz in Essen wurde 2011 in Erfüllung des testamentarischen Willens von Anneliese Brost gegründet. Für ihr soziales Engagement wurde sie noch zu Lebzeiten mehrfach ausgezeichnet. Nach ihrem Willen fördert die Brost-Stiftung heute Projekte mit Schwerpunkten in den Bereichen Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Volks- und Berufsbildung, öffentliches Gesundheitswesen und öffentliche Gesundheitspflege, Wohlfahrtspflege sowie mildtätige Zwecke. Der Fokus liegt dabei auf dem Ruhrgebiet, der Heimat von Anneliese Brost, dessen Identität gestärkt werden soll. Ziel der Stiftung ist, durch Kooperation das Miteinander und die anpackende Selbsthilfe im Ruhrgebiet zu unterstützen. Durch die Förderung wissensbasierter, konzeptionsstarker und zukunftsweisender Projekte, soll eine Wirkung über das Ruhrgebiet hinaus erzielt werden. Die Brost Stiftung fördert Dieter Nuhr seit 2022 und ermöglichte, zusammen mit der Association for Art in Public, bereits die Wanderausstellung „Von Fernen umgeben“, die in den vergangenen zwei Jahren durch Europa und Afrika reiste und mehr als 60.000 Besucher begeisterte. Weitere Informationen auf https://broststiftung.ruhr

 

Zum Bayerischen Nationalmuseum

Das Bayerische Nationalmuseum zählt zu den größten Museen in Deutschland. Es präsentiert herausragende Kunst vom Mittelalter bis zum Jugendstil und erzählt auf einzigartige Weise europäische Kulturgeschichte in Bayern. Gegründet 1855 vom bayerischen König Maximilian II. entstand das heutige Gebäudeensemble zwischen 1893 und 1900. Im Wesentlichen von dem namhaften Architekten Gabriel von Seidel konzipiert zählt es zu den bedeutendsten Museumsbauten seiner Zeit. Der historische Kern der Sammlungen basiert auf dem Kunstbesitz der Wittelsbacher, der die europaweiten Verbindungen dieser bayerischen Herrscherdynastie widerspiegelt. Zugleich mehrten Stiftungen, Schenkungen und spektakuläre Erwerbungen den Bestand stetig. Bis heute wird er fortlaufend erweitert. Die Sammlungen umfassen Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte und zeigen auf rund 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Skulpturen, Gemälde, Goldschmiedekunst und Elfenbeinschnitzerei. Neben Porzellan, Textilien, Möbeln, Waffen und Musikinstrumenten beinhalten sie auch spektakuläre Zeugnisse der Alltagskultur. Weltberühmt ist die Sammlung zur Krippenkunst aus dem 17. bis 20. Jahrhundert. Mit der sukzessiven Erneuerung seiner Schausammlungen und spannenden Sonderausstellungen, die zeitgenössische Positionen bildender und angewandter Kunst einschließen, schlägt es Brücken zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.

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